Umweltgerecht entsorgen. Notwendigkeit prüfen.

Medikamentenreste oder abgelaufene Arzneien gehören nicht in Toilette oder Abfluss, sondern sollten über den Hausmüll oder ggf. die Apotheke entsorgt werden. Da sie auch über Ausscheidungen oder die Haut, etwa beim Duschen, ins Wasser gelangen, sollten Sie Medikamente nur dann einnehmen, wenn es wirklich nötig ist. Oftmals können Sie stattdessen auch auf Alternativen wie Hausmittel ausweichen, die das Abwasser weit weniger belasten.

Arzneimittelbelastung im Wasserkreislauf – Zum Hintergrund
Immer mehr Spurenstoffe von Medikamenten reichern sich in sehr geringen Konzentrationen im Wasserkreislauf an – im Oberflächenwasser, im Grundwasser, sogar im Trinkwasser. Denn schwer abbaubare Arzneimittel können auch in modernen Kläranlagen nur zum Teil ausgefiltert werden. Ferner können mit der heutigen Messtechnik bereits Konzentrationen im Bereich von Nanogramm pro Liter nachgewiesen werden. Das ist vergleichbar mit der Menge eines Zuckerwürfels im gesamten Baldeneysee.

So lassen sich derzeit über 150 Arzneimittelwirkstoffe in bundesdeutschen Gewässern nachweisen.
Die Folgen für Flora und Fauna der Gewässer sind noch nicht absehbar. Die Gründe für diese Belastung liegen auf der Hand: Unsachgemäße Entsorgung abgelaufener Arzneien über die Sanitäranlagen statt über den Hausmüll, steigende – oft unnötige oder unkontrollierte – Einnahme, aber auch Ausscheidung nach Einnahme.

Klar ist auch: Einen komplett arzneifreien Wasserkreislauf wird es nie geben, weil manche Menschen auf entsprechende Präparate angewiesen sind. Aber wenn alle Beteiligten da, wo es ihnen möglich ist, verantwortungsvoller mit Medikamenten umgingen, wäre das Problem deutlich verringert. Dies wird umso wichtiger als mit der zunehmend älter werdenden Bevölkerung ohnehin mit steigenden Arzneimitteleinträgen zu rechnen ist.

 

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